Haus AHS
 

Haus AHS

2020

Bauherr

Privat

Standort

Mühlacker

Fertigstellung

2022

Leistungen

  • Entwurf
  • Planung
  • Ausschreibung/Vergabe
  • Bauleitung
  •  

    Ein brachliegendes Grundstück am Rande eines 60er Jahre Wohngebiets in Mühlacker Dürrmenz, bebaut mit einer Gewerbehalle und einigen kleineren Lagergebäuden, war seit Ende der 1990er Jahre ungenutzt und inzwischen verwildert und dicht bewachsen. Durch konsequenten Abbruch und Rodung entstanden auf diesem durch Stadtumbau vitalisierten Bauland drei Wohnhäuser durch Reaktivierung dieser brachliegenden Flächen. Im Sinne der Nachhaltigkeit entstand hier eine Innenentwicklung durch die Revitalisierung einer nicht mehr genutzten Gewerbefläche.

     

    An der westlichen Zufahrt der neu erschlossenen kleinen Wohnstraße gelegen, bildet der zweigeschossige langgestreckte Flachdachbaukörper auf rechteckigem Baugrund den Auftakt des Areals. Selbstverständlich gliedert er sich in die Straßenansicht ein und fällt formal ebenso wie ästhetisch doch aus der Reihe. Er ist aus Ortbeton in Skelettbauweise gefertigt. Die Wärmedämmung erfolgt durch eine kapillaraktive Innendämmung.

     

    Im Gegensatz zu der ganz ohne weitere Behandlung oder gar Beschichtung auskommenden Betonhülle wurden die Innenwände mit Kalk verputzt und Weiß gestrichen. Sie setzen sich klar von den monolithischen samtgrauen Außenwänden ab. Weit auskragende Vordächer sowie differenzierte Außenbereiche schützen vor Sonneneinstrahlung und liefern ein angenehmes Wohnklima, Verschattungsanlagen werden somit überflüssig. Es wurden bewusst wenige archaische Materialien wie Beton und Eichenholz für die Fassaden gewählt. Die Bodenbeläge in den Wohnbereichen sowie im Außenbereich sind ebenfalls aus Eichenholz, die Decken als unbehandelte Ortbetondecken sichtbar belassen. Der sich über zwei Ebenen erstreckende Wohnraum öffnet sich mit großen Glasfronten im Norden und Westen zum geschützten Garten hin. Der offene Wohn-, Ess- und Kochbereich erweitert sich nach Westen charmant durch eine Loggia. Die privaten Schlafräume sind auf Niveau der Eingangsebene und orientieren sich zum privaten nach außen hin abgeschotteten Innenhof. Der hangseitige Teil des Gebäudes im Osten beherbergt die Nebenräume sowie eine ins Gebäude integrierte Garage. Eine einläufige Treppe verbindet die beiden Geschosse.

     

    Die Wahl der Materialien erfolgte konsequent im Sinne eines nachhaltigen und klimagerechten Bauens. Kurze Transportwege und regional geförderte und produzierte Baustoffe bilden das Grundgerüst des Entwurfsgedankens. Wesentlich war der Einsatz von Materialien die sich nicht verbrauchen und solchen, die aufwendige Instandhaltungsarbeiten überflüssig machen. Über Allem stand der Gedanke eines langen Gebrauchs und Lebenszyklus sowie des Recycling.

     

    Durch eine mit erdnaher Geothermie gespeiste Wärmepumpe sowie einer kontrollierten Wohnraumlüftung, wird das Gebäude im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. Photovoltaik Elemente auf dem Flachdach halten das Haus energieautark. Die hoch wärmegedämmte Fassade speichert im Winter die Wärme und hält das Gebäude in den Sommermonaten kühl.